Erste Eindrücke vom Yaesu FT-857D
Letzte Woche bestellte ich einen Yaesu FT-857D bei Difona in Offenbach.
Zwei Tage später brachte der Postmann schon das Paket mit der begehrten Ware 🙂
Leider kam ich aus zeitlichen Gründen erst am Samstag zu ersten Empfangstests und erst am Sonntag zu ersten Sendetests. Das Gerät macht auf mich einen sehr soliden Eindruck. Ähnlich wie damals mein FT-100. Von der Bedienung her ist der FT-857 aber völlig anders als der FT-100 damals.
Das Bedienkonzept dieses Gerätes ist eher dem FT-817 sehr ähnlich, den ich auch viele Jahre lang besessen habe. Insofern war es für mich nicht schwer mich mit der Bedienung des Gerätes anzufreunden und mich zurechtzufinden. Anzumerken ist allerdings: Für OMs, die mit überwiegend Menügeführten Geräten nichts anfangen können, für die ist der FT-857 wahrscheinlich nicht so gut geeignet.
Als erstes habe ich relevante Menupunkte für mich angepasst und eingestellt. Man kann die Displayfarbe z. B. selber auswählen, aber das nur als kleines Gimmick am Rande. Was aber in diesem Zusammenhang ziemlich witzig und auch sinnvoll ist, ist die kleine Power LED. Dieses leuchtet eigentlich Grün. Wenn man im CW Mode ist und eine Station transceive eingepegelt hat, dann leuchtet die LED blau. Also eine ziemlich geniale Einstellhilfe für CW Signale.
Die ersten Empfangsversuche waren positiv. Auch die Messungen mit dem Elecraft XG3 verliefen problemlos. Anzumerken ist vielleicht, dass das S-Meter bis auf S9 ziemlichen Quatsch anzeigt. Und als zweites: Es muss auf jeden Fall ein CW Filter her. Die eingebaute DSP Unit reicht keinesfalls aus nahe gelegene CW Störsignale auszublenden. Man hört sie beim Einsatz der DSP zwar nicht, aber das Nutzsignal wird durch den „Nachbarsender“ gedämpft. In SSB ist meiner Meinung nach ein zusätzliches Filter nicht erforderlich. SSBler, die viel Contest machen werden das wahrscheinlich anders sehen, aber für den Tagesbedarf geht es auch ohne.
Sendeseitig gibt es bisher auch nichts zu kritisieren. Die erste Station, die ich mit dem neuen Gerät gearbeitet habe war eine Station aus Kuba. Das Gerät macht die angegebenen 100 Watt und lässt sich bis auf 5 Watt stufenlos herunter regeln.
Ein großer Kritikpunkt sind die beiden rückseitig angebrachten Lüfter. Die blasen sobald man die PTT oder die CW Taste drückt alle beide mit Volldampf. Ich bin allerdings sehr empfindlich bei Lüftergeräuschen. Der Ein oder Andere von euch wird das vielleicht nicht so kritisch sehen. Bei abgesetztem Betrieb, oder beim Betrieb im Auto hört man die Lüfter sicherlich auch nicht.
Alles in allem ein solides Gerät mit 13 dB mehr Output als der kleinere Bruder der FT-817.
Ich finde aber, dass die beiden Geräte sich sehr ähnlich sind. Auf UKW konnte ich das Gerät bisher leider noch nicht ausprobieren.
Ich habe in meinem 857 nach Ablauf der Garantie diese Lüfter hier eingebaut:
http://www.amazon.de/SilenX-iXtrema-L%C3%BCfter-40x40x10mm-IXP-11-14/dp/B000TYOKOY
Diese sind deutlich leiser und bringen annähernd die gleiche Kühlwirkung. Wenn mann dann nicht gerade RTTY mit 100w Dauerstrich macht, ist das sicher ein guter Kompromiss!
Hi Sascha,
danke für den Tip. Werd ich mir merken.
Hi Michael,
interessant zu lessen, allerdings verblüfft mich Dein Kauf jetzt ein wenig. Wir sind ja mit der K3-Line ziemlich identisch ausgerüstet, einen KX-3 haben wir auch beide (oder täusche ich mich?). Was hat Dich den zum Kauf des 857 animiert?
Ich bin 2008 den umgekehrten Weg gegangen: Habe mir den 857 gekauft um nach 15-jähriger „Kinder/Karrierepause“ erstmal wieder reinzukommen; nach einem zwischenzeitlichen Umzug hatte ich nämlich nicht mal mehr nen OV und alle Ansprechpartner in Sachen Afu verloren… Ich bin mit dem Ding nie zurecht gekommen, irgendwie ist er mit mir nicht kompatibel und habe ihn nach wenigen Monaten (mittlerweile den K3 im Haus habend) an die Jugendgruppe des OV gespendet.
Von daher bin ich gespannt wie Du Dich im Weiteren zu der kleinen Kiste äußerst.
73, Jo
dj3cq
Hallo Jo,
vielen Dank für deinen Bericht.
Ja es ist immer wieder spannend was einen zu solchen Käufen veranlasst 🙂
Ich hatte eigentlich immer so eine „eierlegende Wollmilchsau“, bis ich mich 2011 und 2012 von den Geräten FT-817 und FT-100 getrennt habe. Ich dachte ich benötige so etwas nicht mehr. Eigentlich stimmt das auch, aber auch hier liegt die Betonung mal wieder auf „eigentlich“.
Ich mag diese Geräte sehr gerne. Es ist so etwas wie ein Shack am Henkel. Man hat von 160 Meter bis 70 cm alles dabei in einer sehr kompakten „Kiste“.
Für den Nachttisch, oder für mal grade unterwegs sind diese kleinen Geräte sehr praktisch.
Aber keine Angst, diese kleine Funke wird hier – zumindest im Moment – kein anderes Gerät ersetzen. Keinen KX3 und erst recht keinen K3 und auch mein FT-847 bleibt hier im Shack. Es ist lediglich als Zusatzgerät zu sehen. Aber was mich tatsächlich erstaunt hat, ist die Resonanz auf meine Beiträge und vor allem wer da auf einmal alles einen FT-857D hat 🙂 Hätte ich nicht gedacht. Selbst in meinem Bekanntenkreis tauchten auf einmal diverse 857er auf 🙂
Und zur Bedienung: Ja, du hast natürlich recht. Diese Menübedienung liegt wirklich nicht jedem. Für mich war das erst mal kein Problem, weil ich genau diese Bedienung vom FT-817 her und bedingt auch vom FT-100 her sehr gut kannte. Der Umgang mit dem Gerät war dadurch sofort und problemlos möglich.
Nun bin ich selber mal gespannt, wie das mit dem Gerät hier weiter geht 🙂 Eine Option wäre sicherlich auch noch den 857 ins Auto einzubauen. Werde ich aber nur machen, wenn ich weitere Strecken fahren muss. Dann kommt ein 17AH Akku in den Kofferraum daneben das Gerät und das Bedienteil ist dann vorne im Cockpit. Naja mal sehen…. 🙂