Schwarzweiss Film selber entwickeln
Die „analoge“ Phase
Irgendwie befinde ich mich im Moment in einer „analogen Phase“. Der Kauf und die Reparatur des Grundig Satellit 3400 sowie der Kauf verschiedener analoger Kameras haben wohl dazu geführt.
Zum einen habe ich meine Mittelformatkameras Agfa Isolette II und den Yashicamat 124G um eine Pentacon Six TL erweitert.
Und zum anderen habe ich mein Olympus OM System um eine Olympus OM-4 Ti und um verschiedene Olympus Objektive erweitert.
Übrigens alles in der Bucht sehr günstig gebraucht zu erstehen. Für die meisten ist das ja eh alles alter Kram und fotografiert wird nur noch digital.
Entwickeln beim Drogeriemarkt
Früher war an jeder Ecke ein Fotogeschäft, in dem man seine Filme entwickeln lassen konnte. Das war damals Standard und ich weiss gar nicht wie viele Millionen Filme ich da früher hingetragen und auch wieder abgeholt habe.
Heute ist das etwas anders. Es gibt nur noch wenige Entwicklungslabore und vor Ort ist sowieso keiner mehr.
Also bringt man seine Filme zum Drogeriemarkt, der die Filme dann seinerseits – zumindest war es in meinem Falle so – zum CEWE gibt. Dort werden sie im Standardprozess C-41 (Farbfilm) entwickelt. Das dauert weniger als eine Woche und funktioniert einwandfrei.
Problematisch wird es dann, wenn man einfachen Schwarzweiss Film dort entwickeln lassen möchte.
Grundsätzlich funktioniert das auch, nur meistens dauert das viel länger. Möglicherweise warten sie bis sie eine bestimmte Menge Filme vorliegen haben, um dann eine Rodinalsuppe anzurichten, in der sie alle Schwarzweiss Filme in einem Rutsch zu entwickeln.
Bei meinem letzen Film hat das mehr als 2 Wochen gedauert und das hat mich schon ein wenig geärgert.
Jedenfalls war das einer der Gründe, warum ich mich wieder intensiver mit dem Thema Schwarzweiss Filme selbst zu entwickeln befasst habe.
Das Buch „Absolut analog“ von Monika Andrae und Chris Marquardt hatte ich schon. Jetzt kramte ich es wieder hervor, um es noch einmal zu lesen.
Das Buch beschäftigt sich mit dem analogen Arbeiten mit Film und manuellen Kameras. Ich finde das Buch sehr gut und kann es hier bedenkenlos empfehlen. Kaufen kann man es beispielsweise am großen Fluss.
Der berühmte Tropfen…
…der das Fass zum überlaufen brachte war WRINT!
WRINT ist eine Sammlung von Podcasts von Holger Klein. Wer gerne Podcasts hört und WRINT noch nicht kennt, der sollte sich das Angebot unbedingt ansehen (anhören). Lohnt sich!
Unter anderem hat Holgi dort einen Bereich Fotografie, in dem er sich in lockerer Runde mit Chris Marquardt über Fotografie unterhält. Sehr sehr gut anzuhören, wie übrigens alle WRINT Podcasts.
Der WRINT Podcast WR681 über Analogfotografie kam genau passend und hat mich so geflasht, dass ich direkt nach dem Podcast bei Fotoimpex das Starterset geordert habe.
Sicherlich kann man so ein Set auch bei anderen Anbietern kaufen.
Ich möchte in diesem Beitrag nicht beschreiben, wie das mit der Entwicklung funktioniert. Dafür gibt es genügend Quellen im Internet. Auf Youtube gibt es gute Tips bei Flanell, Kameras und Film und natürlich in dem Buch von Moni und Chris.
Ich kann euch aber versichern, es ist wirklich ganz einfach. Ich hatte anfangs etwas Sorge vor dem Einspulen des Films im Dunkelsack auf die Spule, aber auch das war überhaupt kein Problem, wenn man es vorher 1 – 2 Mal übt.
Es ist jedesmal ein wunderbares Gefühl, wenn man den Film – fertig entwickelt – von der Spule nimmt und die ersten Bilder auf den Negativen erkennen kann.
Dann weiß man: Ja, es hat wieder funktioniert!
Hier noch ein paar Beispiele meiner selbst entwickelten Bilder:
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