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Red Pitaya das Messlabor für den Funkamateur

als ich dieses Jahr in der Halle der Maker World auf der Hamradio war, viel mir dieses kleine Scheckkartengroße Multitalent in die Hände und ein quirliger junger Mann versuchte mir zu erklären, was damit alles möglich sei.

Red Pitaya

Der Name des kleinen Teils ist „Red Pitaya“ und er hat nichts mit der Drachenfrucht zu tun, mal abgesehen von der Farbe. Ich kannte diesen kleinen Kerl schon von verschiedenen Berichten aus dem Internet. Aufgefallen war, dass der Preis dafür dieses Jahr extrem gefallen war.

Red Pitaya vorne

 

Als ich nach der Ham wieder zu hause war, habe ich mich nicht mehr besondres für diese eierlegende Wollmilchsau interessiert, weil ich eh einige Messmöglichkeiten hier im Shack habe und der Red Pitaya geht auch „nur“ bis 50 MHz und trotzdem…..

…letztens hat mich das Teil wieder eingeholt und ich fing an danach zu googeln.

Irgendwie doch ein ziemlich geniales Teil. Ein Messlabor im Scheckkartenformat. Und von da an hat mich die rote Drachenfrucht nicht mehr losgelassen.

Bestellt habe ich den Pitaya bei Reichelt. Und zwar gleich in der Kit Version mit Speicherkarte, SMA BNC Adaptern, 2 Tastköpfen und einem Netzteil. Ein Gehäuse und einen WLAN Stick habe ich auch gleich mitbestellt.

Das Schöne ist, der Pitaya baut mit dem WLAN Stick ein WLAN auf und man kann sich von jedem Gerät aus mit der kleinen Drachenfrucht connecten. Das ganze funktioniert Webbasiert mit dem Browser und deshalb spielt es auch überhaupt keine Rolle mit welchem Betriebssystem man unterwegs ist.

Die Software lädt man sich direkt bei redpitaya.com herunter und die entsprechenden Anwendungen auch. Da das ganze ein Open Source Projekt ist, findet man sicherlich auch noch weitere Anwendungen im Netz.

So stehen einem sofort Apps wie z.b. ein Oszilloskop, ein Spectrumanalyser und ein Signalgenerator zur Verfügung. Mit diesen Anwendungen kann der gemeine Ham schon ne ganze Menge anfangen. Alleine dafür lohnt die Anschaffung schon. Darüber hinaus stehen aber auch noch Anwendungen wie z.b. ein SDR Transceiver zum Download bereit. Das habe ich allerdings noch nicht getestet.

Getestet habe ich den Pitaya aber direkt mit meinem „Nachbau Oszillator„, der hier ja immer noch rumsteht.

Das Ergebnis ist richtig klasse. Am iPad konnte ich alle relevanten Daten zu dem Oszillator mit dem Red Pitaya ermitteln.

 

Red Pitaya am Oszillator

Die Möglichkeiten sind einfach genial und ich bin fest davon überzeugt, dass ich erst einen ganz kleinen Teil des Pitaya entdeckt habe. Dies ist ein Screenshot von meinem iPad beim messen des „Nachbau Oszillators“:

Red Pitaya iPad

Oszillator vom SW-40 nachgebaut

Einfach mal so aus meiner Experimentierlaune heraus, habe ich den Oszillator vom Small Wonder Labs SW-40 QRP Transceiver auf dem Steckbrett nachgebaut.

Animiert dazu hat mich das Elmer 101 Handbuch von QRP-Projekt.

Das Projekt ist für alle, die einen Transceiver komplett aufbauen und auch verstehen wollen, eine sehr lohnende Sache. In dem PDF wird das ganze Projekt komplett beschrieben.

Ich hatte nun die Idee den Empfangszweig des Transceivers auf einem Steckbrett mit Bauteilen aus der Bastelkiste aufzubauen.

Angefangen habe ich mit dem Oszillator.

Schaltbild

Das Bild wurde dem Elmer 101 Handbuch entnommen. Quelllink im Text

Die Spannungsregelung habe ich nicht mit aufgebaut, weil ich mir die 8 Volt direkt aus meinem Netzteil hole.

SW40 Deckbrett 1

Natürlich ist der Aufbau auf so einem Steckbrett nicht ganz unkritisch und sehr Frequenzempfindlich, trotzdem ist es gelungen, die Frequenz von ca. 3 MHz einzustellen. Ich habe ein wenig mit den Kondensatoren experimentiert und bekam die Frequenz so auf ca. 3025 kHz. Bei der Mischung mit dem 4 MHz Quarz Signal komme ich dann mit ca. 7025 kHz direkt in die Nähe des QRP Bereichs im 40 Meter Band. Durch den Poti lässt sich die Frequenz in meinem Fall um ca. 20 kHz nach oben erweitern. Der Poti scheint aber nicht ganz ok zu sein. Ich denke mal, dass 30 kHz drin sein sollten.

Frequenz des Oszillator

Den vorgegebenen Transistor hatte ich leider nicht zur Hand und habe einen Universaltyp BC546C aus meiner Bastelkiste genommen. Geht vielleicht nicht ganz so gut, arbeitet aber.

Sinus SW 40 auf dem Steckbrett

Solche Experimente machen mir doch immer wieder sehr viel Spaß und vor allem lerne ich auch sehr viel dabei. Mal sehen, wie es mit dem Projekt weiter geht. Vielleicht baue ich ja demnächst den Antenneneingang und die erste Mischstufe 🙂 Einen Mischer IC müsste meine Bastelkiste jedenfalls noch hergeben.

SW40 Steckbrett 2

 

Netzteil Reparatur

…ist wohl ein wenig übertrieben. Es war lediglich der Austausch einer Sicherung.

Ich habe aber ernsthaft überlegt, als das Teil heute ausfiel, mir ein neues Netzgerät zu kaufen.

Also mal von vorne:

Es handelt sich dabei um ein Labornetzteil mit einem Spannungsbereich von 0-30 Volt und max. 3 Ampere Strom. Alles selbstverständlich analog. Dieses Netzteil dient mir beim Basteln zur Erzeugung vieler Spannungen und da ich den Strom mit dem Gerät auch begrenzen kann, ist es für Test- und Reparaturzwecke bestens geeignet.

 

Netzteil1

 

Und es leistet mir nun schon seit fast 35 Jahren treue Dienste.

Es war eines meiner ersten Bastelprojekte überhaupt. Ich dachte aber wirklich einen Augenblick daran es nun aus zu tauschen. Im nächsten Moment war der Gedanke allerdings schon wieder verscheucht. Ich kann doch so ein treues Netzgerät nicht einfach austauschen 🙂

Also flux das Gerät geöffnet, die Sicherung ausgetauscht und alles ist wieder in Ordnung und ich kann mich weitere 35 Jahre an diesem tollen, wenn auch nicht mehr zeitgemäßen und schon mal gar nicht hübschen, Gerät erfreuen 🙂

 

Netzteil2

 

Der Pixie auf dem Steckbrett

Naja ganz soweit ist es noch nicht. Aber mal von Anfang.

Vor ein paar Wochen stellte ich die Frage auf Facebook, was ich denn mal auf meinem Steckbrett aufbauen könnte.

Steckbrett

Ein befreundeter Funkamateur schlug vor, einen Pixie auf dem Steckbrett aufzubauen. Die Idee fand ich richtig gut, gleich einen ganzen Transceiver auf dem Brett aufzubauen.

Ich suchte gleich im Internet nach Informationen zu dem Projekt und bin auf der Seite http://www.circuitswamp.org/projects/pixie2.html fündig geworden.

Folgender Schaltplan sollte mir als Vorlage dienen:

Schaltplan

Quelle: http://www.circuitswamp.org/projects/pixie2.html

Ein Blick in meine Grabbelkiste war vielversprechend!

Ich fing gleich an, den Oszillator aufzubauen. Einen Quartz für das 80 Meter Band hatte ich auch noch in der Grabbelkiste.

Pixie Oszillator

Quelle: http://www.circuitswamp.org/projects/pixie2.html

Der Oszillator ist der rot eingekreiste Bereich auf dem Schaltbild.

Der Aufbau auf dem Steckbrett sah so aus:

Pixie Aufbau

Pixie Aufbau 2

Nach Anschluss der Spannung wurde mit dem Oscilloskop kontrolliert, ob der Oszillator schwingt.

Oszillator

Mit dem Frequenzzähler habe ich die Frequenz des Oszis gemessen. (Kann man aber auch mit jedem einfachen Transceiver machen 🙂

Frequenz Pixie

Soweit ist also alles ok. Er schwingt auf 3.579,59 kHz, mitten im 80 Meter Band.

Mittlerweile sind schon wieder andere Projekte viel wichtiger geworden, so dass der Oszillator des Pixies seit einigen Wochen im Schrank liegt. Mal sehen, ob es wieder eines dieser „Unvollendeten“ wird, oder ob der Pixie tatsächlich mal komplett aufgebaut und auf Sendung gehen wird.

Die positiven Aspekte des unvollendeten Projekts:

  1. Ich habe wieder gebastelt
  2. Das ein oder andere dabei gelernt
  3. und das Wichtigste: Es hat super viel Spaß gemacht 🙂

to be continued….