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3Y0Z Bouvet DXPedition abgesagt

Für diesen Monat war eine DXPedition nach Bouvet Island im Südatlantik angekündigt.

Bouvet befindet sich derzeit auf dem 2. Platz der Most Wanted Liste. Es zeichnete sich ab, dass dies eine der größten DXPeditionen dieses Jahres werden sollte. Die Bänder sollten brodeln und die Gemeinde der DXer unter uns Funkamateuren freute sich riesig auf dieses Event.

Am 19. Januar ging es mit dem Schiff los. Die Teilnehmer starteten in Punta Arenas am südlichsten Zipfel Chiles und kamen am 1. Februar an der Insel an.

Leider war es nicht möglich auf der Insel zu landen. Die Wetterbedingungen waren einfach zu schlecht und so musste die DXPedition abgesagt werden und die Crew ist wieder auf dem Rückweg nach Punta Arenas.

Das ist für die Crew und auch für die Funkamateure sehr schade, aber Sicherheit geht eben vor.

Ich wünsche der Crew eine gute und sichere Rückreise.

Wie sie schreiben, wird bereits über eine Neuterminierung diskutiert.

Aktuelle Informationen über die Ausbreitungsbedingungen auf der Kurzwelle und Automatisierung mit Keyboard Maestro

Das Internet als Informationsquelle

Für mich als „DXer“ ist es immer besonders wichtig, aktuelle Informationen über die derzeitigen Ausbreitungsbedingungen auf der Kurzwelle zu haben.

Früher gab es als Informationsquelle dafür beispielsweise die CQDL, später dann das Paket Radio Netz.

Heute holt man sich die nötigen Informationen flux aus dem Internet.

Für mich haben sich im laufe der Jahre dafür folgende Seiten im Netz als besonders geeignet herauskristallisiert:

  • Die Seite vom Leibniz-Institut für Atmosphärenphysik e. V. an der Universität Rostock. Hier gibt es Informationen von der Ionosonde in Juliusruh. Damit hat man die Möglichkeit, sich hochaktuell über die einzelnen Schichten der Ionosphäre zu informieren.Hier der Link zum aktuellen Ionogramm
  • Die 2. Seite führt uns auf die Seite der Ausbreitungsbedingungen von QSL.NET.
    Hier hole ich mir die aktuellen Informationen zur Sonnenfleckenrelativzahl, dem solaren Flux und den A- und K-Werten. Außerdem haben sie auf ihrer Seite ein schönes Diagramm der Entwicklung des solaren Fluxes über ca. 4 Tage. Darauf kann man auch sehr schön solare Flares erkennen.Hier der Link zur Seite
  • Die Seite von WM7D gibt noch einmal einen gesamten Überblick in Form von Diagrammen. Insbesondere ist hier auch die Entwicklung des letzten Sonnenfleckenzyklus mit einer kurzen Vorhersage zu sehen.Der Link zur Seite von WM7D

Das waren die allgemeinen Informationen zur Situation auf den Bändern. Möchte ich spezielle Informationen, beispielsweise zu bestimmten Regionen auf der Welt, oder sogar zu einzelnen Stationen wie z.B. DX-Peditionen haben, dann wähle ich folgende Seiten:

  • Für größere Regionen auf der Welt hat sich für mich die Seite von DR2W als hilfreich erwiesen. Hier kann man bestimmte Bänder, bestimmte Regionen und auch bestimmte Uhrzeiten -einfach per Klick- wählen und bekommt dann eine schöne grafische Darstellung der möglich Ausbreitungsbedingung.Der Link zur Seite von DR2W
  • Soll es noch spezieller sein? Dann ist die Seite von der Voice of America VOACAP gut geeignet. Hier hat man die Möglichkeit, sehr genaue Positionen auf der Welt anzugeben, um die Verbindungsmöglichkeiten auszuloten. Sehr hilfreich ist das beispielsweise um beste Verbindungsmöglichkeiten zu bestimmten DX-Peditionen herauszufinden.Der Link zur VOACAP Seite
  • Und zu guter Letzt noch die Seite von spaceweather.com. Eine Seite, auf der man allgemeinere und auch spezielle Informationen -auch in Textform- findet. Hier werden z.B. geomagnetische Stürme, Auroraerscheinungen usw. angekündigt.Der Link nach spaceweather.com

Automatisierung mit Keyboard Maestro auf dem Mac

Auf dem Mac lässt sich zur Produktivitätssteigerung vieles automatisieren und z.B. durch Macros erledigen.

Ich nutze seit einiger Zeit Keyboard Maestro. Ein Tool, wie ein Schweizer Messer für den Mac.

Ich habe mir ein Makro geschrieben, mit dem ich alle oben genannten Seiten in einem Google Chrome Window gleichzeitig öffne.

Das Makro öffnet erst Google Chrome und anschließend nacheinander alle benötigten Seiten.
Ich klicke mich dann nur noch mit der Tastenkombination:

⌘ Command + ⎇ Alt + →

durch die einzelnen Tabs und sammle so die benötigten Informationen ein.

Das Rezept in Keyboard Maestro sieht folgendermaßen aus:

Ich rufe die Abfolge ganz einfach mit:

ˆ CTRL +  ⇧ Shift + S

auf und die Magie nimmt ihren Lauf.

WSPRlite die WSPR Bake

seit Jahren experimentiere ich immer wieder in der Betriebsart WSPR. Vieles dazu habe ich hier auf diesem Blog gepostet. In letzter Zeit kommen immer mehr interessante Geräte auf den Markt, die man auch ohne Transceiver benutzen kann.

Der Vorteil dabei ist, dass der normale Transceiver im Shack für andere Funkaktivitäten zur Verfügung steht und nicht für WSPR belegt ist. Ein Computer wird auch nicht benötigt, außerdem – und das finde ich viel spannender – kann man so ein autark arbeitendes Gerät mal über einen längeren Zeitraum laufen lassen, ohne das dafür der ganze Gerätepark eingeschaltet sein muss. Dadurch ergeben sich gute Möglichkeiten für Vergleiche. Vergleichen kann man z.B. die Ausbreitungsbedingungen in unserer Ionosphäre, die ja von Tag zu Tag, von Woche zu Woche und in den bekannten 11 Jährigen Sonnenfleckenzyklen schwanken.

Angefixt war ich schon seit Wochen von dem Teil, aber es war gar nicht so einfach es zu bekommen, da immer gleich ausverkauft.

Vor ein paar Wochen habe ich es aber geschafft und habe mir ein WSPRlite von Sotabeams in England gekauft. Derzeit ist das Gerät auch in Stock und sofort bei Sotabeams lieferbar. Für derzeit knapp 70 Euro bekommt man dort ein komplett autark arbeitendes kleines Kästchen WSPR. Mehr braucht man nicht. Ach ja….eine Antenne braucht man natürlich noch.

Das Gerät ist grad mal 5,5 x 5 x 1,7 cm klein und macht max. 200 mW Ausgangsleistung. Und wer WSPR kennt, der weiß, dass das absolut ausreichend ist. Ein Empfänger ist übrigens nicht integriert.

Der Sender arbeitet auf den Bändern von 160 bis 20 Meter. Für das 30 und das 20 Meter Band sind bereits Ausgangstiefpassfilter installiert. Möchte man auf den anderen Bändern Betrieb machen, muss man Tiefpassfilter nach schalten. Dafür bietet Sotabeams ein Kit an.
Vielleicht hat der Ein oder Andere auch noch Tiefpassfilter vom Ultimate rumliegen. Die könnte man natürlich auch verwenden, oder man bastelt sich einfach selber die Filter zusammen. Hilfreich ist hierfür immer wieder das PDF File von G3RJV.

So gerüstet, kann der Sender mit den Aussendungen der WSPR Signale beginnen.

Der DXPlorer

Was bringt das aber nun alles, wenn ich Daten nur aussenden, aber nicht empfangen kann?

Wer WSPR Datenpakete aussendet, kann sich anschließend im Internet auf WSPRNET.ORG ansehen, wo sein Signal überall auf der Welt gehört wurde.

Dies macht sich der DXPlorer von Sotabeams zu nutze und wertet die Daten für dein Rufzeichen aus.

Wer einen WSPRLite kauft, bekommt kostenlos einen – zeitlich allerdings begrenzten – Zugriff auf diesen Service.

Hier kann man sich grafisch

 

 

 

sowie tabellarisch

einen Überblick über die Reichweiten seiner Aussendungen verschaffen. Und so auch ganz einfach, durch umschalten von verschiedenen Antennen, diese miteinander vergleichen.

Sogar Vergleiche mit den Aussendungen anderer Funkamateure sind möglich.

Dem Experimentieren sind keine Grenzen gesetzt.

Alles in allem ein sehr interessantes System für den experimentierenden Funkamateur und auf jeden Fall eine Kaufempfehlung wert.

T31T neues DXCC

Irgendwie habe ich mich schon wieder richtig geärgert. Was soll der Scheiß auf den Bändern. Aber mal von vorne.

Die Antenne

Der Spiderbeam steht noch vom letzten Aufbau. Und das auch nur, weil ich noch ein paar DXCCs arbeiten möchte, die für diese und die nächsten Wochen angekündigt sind.

Das sind z.B. H40GG, V73NS, VP6AH und eben T31T. Alle samt in Ozeanien und deshalb ist der Beam auch Richtung Norden ausgerichtet.

T31T

Und gestern war es dann soweit: T31T war auf 20 Meter in SSB auf 14.190 kHz zu hören. Feldstärke so ca. S5-S7. Eine gute Gelegenheit. Also erstmal nach draußen, den Spiderbeam auf 0 Grad „feinjustierten“ – exakt nach Norden. Manch einer wird sich wundern, warum nicht nach Westen oder Osten? Es liegt daran, dass die Erde eine Kugel ist und da ist der Weg über den Nordpol einfach kürzer, aber durch die magnetischen Eigenschaften, die so ein Nordpol hat, auch nicht immer einfach.

Gestern ging es jedenfalls ganz gut und ich machte mich sogleich daran T31T auf der Splitfrequenz zu rufen. Irgendwo bei 14.195 kHz.

Der Störer

Grade als ich zwei drei mal gerufen hatte, hörte ich „YMR YMR your Call“ zurück. Ich nannte mein Call DL2YMR DL2YMR und in dem Augenblick kam der Störer auf die Sendefrequenz von T31T. CW… immer nur Dahdit Dahdit Dahdit..na super!! Ich konnte T31T nicht mehr hören. Bestätigte allerdings nochmal mein Call mit dem Rapport für T31T.

Man, da kann man sich echt richtig aufregen. Noch schlimmer wird es dann, wenn die Frequenzpoizisten dazukommen und ihren Kommentar auch noch auf der QRG geben, dann geht in der Regel für eine Weile gar nix mehr.

Aber dazu hatte ich mich ja schon ausgiebig in einem anderen Blogpost ausgelassen.

Der Erfolg

T31T wechselte seine Frequenz auf 14.188 kHz und arbeitete weiter sein Pileup ab. Da ich nicht sicher war, ob ich im Log war, rief ich ihn nochmal und war gleich nach dem ersten Anruf dran. Er kam zurück mit DL2YMR und dann hat er irgendwas gesagt, was ich wieder nicht verstehen konnte, denn der Störer hatte mittlerweile auch gemerkt, dass T31T nun 2 kHz tiefer rief. So ein Scheiß, ich hoffte, dass dem Typen seine PA um die Ohren fliegt. Später wurde mir auf Twitter mitgeteilt, dass von @DX_World ein Tondokument hochgeladen wurde, in dem mein QSO aufgezeichnet war. So konnte ich hören, dass T31T mir beim zweiten Anruf mitteilte, dass ich bereits im Log war.

Unterm Strich ein voller Erfolg trotz dieses dämlichen Störers. Und nun geh ich wieder auf die Kurzwelle, um auch noch die anderen DXCCs aus Ozeanien zu arbeiten, die im Moment QRV sind.

Hier noch ein Ausschnitt aus dem Tondokument von @DX_World mit meinem QSO mit T31T.

An dieser Stelle auch noch vielen Dank an @DX_World.