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Der Grundig Satellit 3400 Professional

Ein Klotz von einem Radio

9 Kg schwer, 52 cm breit, 32 cm hoch und 14 cm tief. So thront die Radiodiva jetzt bei mir im Shack.

Gebaut wurde das Gerät von Grundig in den Jahren von 1978 bis 1983. Für knapp 1.400 ,- DM konnte man das Gerät zu der Zeit vom Radiohändler seines Vertrauens erstehen.

Das war verdammt viel Kohle und für mich, damals noch in der Ausbildung, schier unerreichbar.

Etwas neidisch schaute ich deshalb damals zu denen, die so ein Gerät zu hause hatten und unendlich damit spielen konnten.

Ein kleiner Jugendtraum wird wahr

Nachdem ich nun schon einige Zeit nach solch einem Gerät Ausschau gehalten habe, hat es nun endlich geklappt.

Ich habe eins!

Klar, jeden Tag kann man auf eBay solche Geräte ersteigern, allerdings meist nur zu unverschämten Preisen. Und dann weiß man meistens nicht einmal, in welchem Zustand sich das Radio befindet. Allein mit ein paar Fotos lässt sich der technische Zustand nicht beschreiben.

Gerät mit kleinen Fehlern

Zugegebenermaßen habe ich mein Gerät auch von einer Onlineplattform, jedoch zu einem sehr günstigen Preis. Es hat leider auch 2 offensichtliche Beschädigungen.

Zum einen ist die Rückwand mal durch eine Heizung, an der das Gerät wohl zu nah platziert war, etwas angeschmort worden. Ist weiter nicht schlimm, weil es

  1. keinen Einfluss auf den technischen Zustand des Gerätes hat und
  2. weil man es von Vorne gar nicht sehen kann

Das zweite Handycap ist da schon etwas schlimmer: Der unten rechts am Radio befindliche Regler für den BFO ist abgebrochen. Und zwar nicht nur der Knopf, sondern die ganze Achse des Potis. Mit einem einfachen neuen Knopf ist das also nicht repariert. Ganz im Gegenteil, das Radio muss für eine Reparatur komplett zerlegt werden, anders kommt man da nicht ran.

Jetzt könnte man ja sagen, dass man mit dem Gerät auch ohne diesen Regler leben könnte. Er ist ja nur für die Feinabstimmung auf CW und SSB Signale wichtig, also z.B. um Amateurfunkaussendungen in diesen Betriebsarten zu hören. Hören kann man die auch so, es ist aber etwas fiselig, die Stationen vernünftig mit Haupt VFO. einzustimmen.

Mal sehen, ob ich den BFO Regler repariert bekomme.

To be continued….

Heathkit HR-1680 Das Mitbringsel von der Hamradio 2016

Heathkit HR-1680

Ein tolles Gerät!

Heathkit HR-1680

Fast wie aus dem Laden. Ich liebe ja diese alten Geräte, besser wäre vielleicht noch ein Röhrengerät, aber dieser transistorisierte Empfänger aus den 70er Jahren flasht mich auch schon ganz gut weg.

Mitgebracht habe ich ihn von der Hamradio 2016 in Friedrichshafen.

Ich entdeckte das Gerät schon am ersten Tag auf dem Flohmarkt der Ham und konnte kaum noch an mich halten. Nachdem der OM mir den Preis genannt hatte wurde alles noch viel schlimmer. Ich lehnte erstmal ab, aber das Teil ging mir natürlich nicht mehr aus dem Kopf.

Am 2. Tag der Ham bin ich dann wieder hin und habe zugeschlagen. Er hatte mir ja versichert, dass das Gerät funktioniert.

Äußerlich ist es wirklich tadellos und auch die inneren Werte überzeugen sofort. Als Funkamateur habe ich den Kasten, zu hause angekommen, natürlich erstmal getestet und dann auseinander genommen.

Also sowas feines….so genial sauber aufgebaut..einfach nur der Hammer.

 

Der Fehler

Naja, so ganz richtig lag der OM mit seiner Einschätzung nicht, dass das Gerät funktioniert.

Grundsätzlich funktioniert es, nur nach einer Weile – ca. 5 Minuten – steigt es aus, weil die Spannungsversorgung zusammenbricht.

Lokalisiert habe ich den Fehler in der Spannungsregelung des Gerätes.


Scaltplan

 

Die Versorgung der kleinen Schaltung der Spannungsregelung mit 25 Volt ist ok.

Netzteil

Das Teil was ausfällt, ist das IC201, welches die 14 Volt für die Basis von Q201 zur Verfügung stellt und an Pin 3 die Ausgangsspannung der Regelung überwacht.

Dieses IC wird während des Betriebes so heiss, dass es nach ca. 5 Minuten auf 5 Volt runter regelt.

Natürlich sind dieses Teile heute nicht mehr lieferbar.

Q201

IC201

 

So wie es aussieht, ist der Wärmeübergang zum Kühlkörper des IC201 nicht besonders gut. Ich werde das mal optimieren und mit Wärmeleitpaste etwas verbessern. Möglicherweise reicht das schon.

Wenn nicht, werde ich die Stufe umbauen und es mit einem einzigen IC 7812 versuchen. Das sollte eigentlich funktionieren. Der Nachteil: Das Gerät wäre nicht mehr original.

Vielleicht habt ihr noch Vorschläge für mich zur Reparatur des Gerätes.

 

SDR Empfänger mit dem RTL2832U taub?

Nachdem ich ein wenig mit dem SDR Radio (Terratech TV Stick) herumgespielt habe, kam es mir vor, als wenn der Empfänger etwas taub wäre.

Das wollte ich genauer wissen und packte meinen bescheidenen Messpark aus, um einige Messungen am TV-Stick zu machen.

Als erstes generierte ich mit dem Netzwerktester vom Funkamateur ein Ausgangssignal bei 30 MHz. Das Ausgangssignal vom NWT hat gemessene 6 dBm. Das heisst, für ein S9 Signal muss ich das Ausgangssignal um 79 dB dämpfen um auf den für die Kurzwelle typischen Wert von -73 dBm zu kommen, der einen Signalwert von S9 darstellt.

Nun den Perseus SDR Empfänger anschließen, und schauen, ob alles passt:

S9_30_MHz_HDSDR_mit_Perseus

Der Perseus zeigte exakt S9 an. Richtig gerechnet 🙂

Als nächstes habe ich den TV-Stick angeschlossen und eine Vergleichsmessung bei 70 MHz gemacht, weil der Stick nicht bis auf 30 MHz runterkommt. Nur zur Vollständigkeit möchte ich hier erwähnen, dass es hier nicht um wissenschaftlich exakte Messungen geht, sondern einfach um Vergleichsmessungen auf Amateurniveau.

Die Software zeigte mir nun auf 70 MHz einen Wert von S9 +20dB. War ja auch klar, ich habe 50 µV auf den Empfänger gegeben und das ist die Definition von S9 auf Kurzwelle. Jetzt war ich aber im UKW Bereich und hier gilt: S9 = 5 µV (-93 dBm)! Das sind dann genau 20 dB mehr. Also ist auch diese Messung korrekt. Ich habe aber, um auch hier einen S9 messen zu können, ein 20 dB Dämpfungsglied eingefügt.

S9 bei 70 MHz

Die nächste Messung nahm ich bei 102 MHz vor. Auch hier passte es „ungefähr“ mit S9.

102 MHz S9

Die finale Messung nahm ich bei 161 MHz vor. Viel weiter hoch komme ich mit dem NWT nicht. Auch hier zeigte sich ein exakter S9.

S9 bei 161 MHz

Die Messungen haben ergeben, dass der Stick Eingangsspannungen richtig anzeigt.

Ein Hörvergleich mit meinem Scanner, dem Yaesu VR-5000 an der gleichen Antenne zeigten, dass auch schwache Signale am TV-Stick gut dekodiert werden. Das Hörempfinden am Scanner ist meiner Meinung nach etwas angenehmer. Das wird aber wohl an den unterschiedlichen Lautsprechern liegen. Von Taub kann also überhaupt keine Rede sein.

Hier ein Screenshot vom 2 Meter Band mit der SDR# Software. Als Antenne wurde eine Diskone unter Dach verwendet.

2 Meter Band mit dem TV-Stick

SDR Empfänger für unter 20 Euro

Letztens las ich auf einem Blog von einem DVB-T Stick, mit dem man alle Frequenzen zwischen 52 und 2200 MHz empfangen könne. Und das alles für unter 20 Euro.

Neugierig geworden, habe ich mir so einen Stick über e-Bay gekauft. Es ist ein Terratech T-Stick.

 

20130318_7589

Nach ein paar Tagen lag das Teil dann bei mir im Briefkasten und wartete auf die ersten Tests.

Im Netz gibt es verschiedene Seiten, die die Installation Schritt für Schritt erkllären. Auf Dr. Dish TV gibt es sogar ein Video zum Thema und ein PDF File mit allen wichtigen Installationsschritten.

Ich habe mich an diese Anleitung gehalten und es hat gut funktioniert.

Die ersten Tests waren sehr vielversprechend und geben einen guten Eindruck der Möglichkeiten des Empfangs mit einem SDR Radio.

Hier ein Screenshot von diversen Radiosendern mit der SDRSharp Software, die für den Betrieb des Sticks empfohlen wird:

Terratech Stick

Hier ein Screenshot aus dem 70 cm Amateurfunkband. Den Peak den ihr bei 439.250 kHz seht, ist das Amateurfunkrelais DB0BI in Bielefeld:

70 cm Band mit DB0BI

Mittlerweile wird für Sticks mit diesem Empfangschip sehr viel Software entwickelt. Unter anderem fand ich auch eine externe DLL für das Programm HDSDR, welches ich auch oft für den Perseus benutze. Nun kann ich damit auch im UHF und VHF Bereich empfangen.

Radiosender in HDSDR

Softwaremäßig ist das Ende der Fahnenstange noch lange nicht erreicht. Es wird viel entwickelt und viel ist auch schon verfügbar. Man muss nur ein wenig googeln 🙂

Weitere Experimente könnte man mit APRS, Pocsag, Flugfunk und diversen anderen Funkdiensten machen.

Es ergibt sich ein riesen Betätigungsfeld für den Hobbyisten.

Übrigens hat auch Norman von Normcast (QTH Germany Podcast (sehr zu empfehlen)) einen interessanten Artikel auf seinem Blog zum Thema verfasst.