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Merkurtransit 09.05.2016 fotografiert mit der Olympus OM-D E-M1

Merkurtransit

Heute zog von 13:02 bis 20:40 der Merkur vor der Sonne her.

Merkurtransit

Von Mitteleuropa war das Schauspiel gut zu fotografieren. Mit bloßem Auge (Vorsicht Verletzungsgefahr -> nur mit entsprechenden Filtern direkt in die Sonne sehen. Niemals ohne!!!) war das Schauspiel nicht zu erkennen.

Der Merkur ist dafür viel zu klein mit seinen 4.880 km Durchmesser.

Normalerweise benötigt man dafür mindestens ein Amateurteleskop.

Es geht aber auch anders:

Für meine Olympus OM-D E-M1 besitze ich ein Objektiv mit der Brennweite von 75-300 mm. Bei Micro Four Thirds ist durch den kleineren Sensor der Bildausschnitt anders und er entspricht bei diesem Objektiv einer maximalen Brennweite von 600mm äquivalent zum Vollformatsensor. Das ist ma gar nicht schlecht, und sollte zum fotografieren von Merkur eigentlich reichen.

Zum Fokussieren verwendete ich die Hyperfokaldistanz, weil ein Fokussieren direkt auf die Sonne nicht funktioniert. Die Hyperfokaldistianz ist die Entfernung, auf die man fokussiert, um von der fokussierten Stelle bis unendlich alles scharf im Bild zu haben. Hierfür gibt es Tabellen oder auch Apps, die dabei gut unterstützen können. Ich nutze für solche Berechnungen gern Photopills auf meinem iPhone.

Ich wollte mit Blende 16 und einer Brennweite von 300 (600) mm fotografieren. Ich suchte mir die richtige Entfernungseinstellung aus der Tabelle von Photopills.

hyperfokaldistanz

Dann suchte ich mir ein Objekt, was ca. 400 Meter entfernt war und fokussierte darauf. Mit dieser Einstellung sollte auch die Sonne in der Aufnahme scharf abgebildet werden.

Ein Vorteil der Oly seit dem letztem Firmwareupdate ist die Möglichkeit, mit dem elektronischen Verschluss bis zu 1/16.000 Sekunde belichten zu können. Das ist schon extrem kurz und dennoch reichte das trotz Blende 16 bei ISO 200 keineswegs zum fotografieren des Merkurs vor der strahlenden Sonne.

Ich setzte deswegen noch einen ND (Neutraldichte) Filter mit einer Stärke von 2,7, das entspricht ungefähr 9 Blendenstufen, vor das Objektiv.

Nun die Kamera Richtung Sonne. Das Bild war dann relativ schnell im Kasten, nur sehen konnte man Merkur immer noch nicht – alles viel zu hell.

Ich musste in der Bildbearbeitung die Helligkeit weiter reduzieren um Merkur endlich sehen zu können. Aber es hat sich gelohnt! man sieht auf dem Bild den kleinen Merkur vor der großen Sonne und im oberen Bereich der Sonne auch noch einen ausgeprägten Sonnenfleck.

MerkurTransit 2016

 

Gewitterfoto mit der Olympus OM-D E-M1 und LiveComp

Gestern war es soweit, endlich mal ein Gewitter vor Ort.

In den letzten Wochen war es immer so, dass die Gewitter entweder um uns „herumgewandert“ sind, oder mitten in der Nacht da waren und ich nicht die richtige Motivation fand dafür aus die Federn zu springen. Wie dem auch sei, gestern hat es ja geklappt: ein Gewitter zur Dämmerung.

Das war jetzt eine gute Gelegenheit mal wieder etwas mit der LiveComp Funktion der Oly zu versuchen.

Also gleich die Kamera geschnappt und ab nach draußen. Vorsicht sei dabei allerdings geboten, denn es ist nicht ungefährlich sich bei einem Gewitter draußen auf zu halten.

Vorher hatte ich noch bei Blitzortung.org nachgesehen, aus welcher Richtung das Gewitter kam. In diesem Fall kam es aus Richtung Südwesten. Ach ja, was noch mit nach draußen musste, war ein Stativ und ein ND Filter.

Draußen habe ich mich dann so positioniert, das ich eine gute Sicht Richtung Südwesten hatte. Anschließend wurde die Kamera mit dem Stativ aufgebaut. Wichtig war, dass ich in der Richtung auch ein wenig das Bild „komponieren“ konnte. Also noch ein wenig mit dem Bildaufbau bzw. dem Vordergrund, Mittelgrund und Hintergrund spielen konnte.

Blitze waren schon einige zu sehen und trotzdem hatte es noch nicht angefangen zu regnen. Für mich war das sehr gut, denn so konnte ich im trockenen arbeiten..

Ich stellte die Kamera in den manuellen Modus und machte meine erste Belichtung. Blende 22 und 0,5 Sekunden bei ISO 200: Alles schwarz!  also Blende weiter auf und die Belichtungszeit verlängern. Das machte sowieso Sinn, denn ich wollte ja Blitze einfangen und dafür brauch man längere Belichtungszeiten.

Da es jetzt auch immer dunkler wurde, landete ich letztendlich bei Blende 11 und 6 Sekunden Belichtungszeit bei ISO 200.

Coole Sache das, jetzt nur noch immer wieder auslösen und irgendwann passt ein Blitz in das 6 Sekunden Zeitfenster meiner Belichtung. Ja normalerweise macht man das so und das wäre jetzt auch nix besonderes.

Aber nicht mit meiner Oly!

Bei der Oly gibt es einenBelichtungsmodus, der da heißt: LiveComp. Dieser Modus ist genau für solche Situationen gemacht!

In den Modus gelangt man, indem man die Belichtungszeit immer weiter verlängert. Im LiceComp Modus angekommen, muss man die Belichtungszeit kontrollieren. Das geschieht durch einen Druck auf die Menu-Taste. Jetzt kann man die Belichtungszeit in einer gewissen Range eingeben. Ich stellte hier die vorher ermittelten 6 Sekunden ein. Die Blende passte ja schon, da habe ich nichts mehr dran verändert und am ISO auch nicht.

Jetzt konnte es endlich mit dem Fotografieren losgehen. Und im LiveComp Modus geht das so: Man drückt einmal auf den Auslöser und macht eine, nennen wir es, Grundbelichtung. Wenn man jetzt ein weiteres Mal den Auslöser betätigt, wird eine weitere Aufnahme von 6 Sekunden ausgelöst und dann noch eine und noch eine usw. Das Ganze geht so lange so weiter, bis ich die Bildfolge durch ein weiteres betätigen des Auslösers beende.

Der Clou an der Sache ist, dass die Oly die Grundbelichtung als Bild verwendet und bei den weiteren Aufnahmen nur die Bildteile berücksichtigt, die heller sind als die Grundbelichtung. Und da ein Blitz nun mal heller ist als sein Umfeld wird bei einem Blitztreffer auch nur dieser und sein etwas helleres Umfeld aufgenommen. Alles andere bleibt unberührt.

Perfekt also zum fotografieren von Gewitter.

Gewitter

Leider war das Gewitter nicht besonders lange und ging langsam in Wetterleuchten über.  Hätte ich jetzt mit dieser Methode weiter fotografiert, hätte das nur den Effekt gehabt, dass der Himmel heller geworden wäre. Das aber ohne Blitzstrukturen.   Ich habe also wieder abgebaut und die Bilder in den Rechner eingelesen.  Übrigens habe ich während der ganzen Aktion nicht einen einzigen Tropfen Regen abbekommen. Aber selbst wenn, die Oly ist ja ganz gut Spritzwassergeschützt. Das verwendete Objektiv war das Olympus 12-40 2.8 Pro, welches auch Spritzwassergeschützt ist.

Als ich später im Bett lag, hörte ich, wie das Gewitter zurück kam und auch ergiebige Regenfälle dabei hatte.

Aber da war es wieder, das Problem mit den Federn.

 

Die Olympus OM-D E-M1 eine ganz andere Art der Fotografie

Es ist irgendwie alles ganz anders!

Es fühlt sich anders an, es sieht anders aus, es ist etwas zeitverzögert, es hat ganz viel Farbe und es macht riesig Spaß. Alles das steht für mich persönlich für die Olympus OM-D E-M1.

Strelizie

Was ich damit meine ist der elektrische Viewfinder der Olympus. Es ist eben doch was anderes, wenn man von der normalen Spiegelreflexkamera kommt. Bei der DSLR ist alles unmittelbar. Du siehst die Welt über einen Spiegel, also alles direkt – so wie es ist – in dein Auge projiziert.

Beim elektrischen Viewfinder der E-M1 ist es etwas anders. Das Bild gelangt durch das Objektiv auf den Sensor und von da auf elektronischen Datenbahnen in den elektrischen Viewfinder. Er ist wie ein kleiner Monitor. Im Falle der Olympus sehr hoch auflösend und sehr angenehm und hell zu betrachten. Als ich das erste mal durchgesehen habe, war ich direkt fasziniert von der Helligkeit und der Klarheit des System.

Schloß-Holte

Es ist am Anfang ein wenig gewöhnungsbedürftig, wenn ein Bild was du gerade gemacht hast, noch kurze Zeit im Viewfinder Monitor angezeigt wird und du meinst, dass die Welt einen Augenblick still steht. Du bist es ja gewohnt gleich wieder ein Spiegelbild deiner Umgebung zu sehen und das ist eben hier nicht so. Bei meinen ersten Fotos habe ich erst gedacht, warum bewegt sich das Modell denn gar nicht weiter und bleibt still stehen. Erst als ich das Auge vom Viewfinder nahm sah ich, dass die Wirklichkeit doch anders aussah 🙂 Das habe ich gleich im Menu ausgeschaltet, so dass das fertige Bild nicht erst noch im Viewfinder stehen bleibt. Das unterscheidet sich schonmal grundsätzlich von meiner Vorgehensweise mit der DSLR.

Ein Riesen Vorteil des elektrischen Viewfinders, ist der, dass man das Bild im Viewfinder schon so sieht, wie es hinterher auch fertig aussieht. Das Bedeutet, wenn ich irgendeinen Parameter – z.B. die Belichtungskorrektur – ändere, sehe ich die Änderung sofort im Viewfinder. Sehr interessant ist das z.B. wenn man mit der Farbtemperatur spielt oder wenn man die Lichter und Schatten mit der Helllicht/Schattenkorrektur beeinflusst, oder auch mit dem Farbgestallter spielt. Auch über- bzw. unterbelichtete Bildbereiche lassen sich sofort identifizieren. Für mich ein klarer Pluspunkt für die Spiegellose.

Holz

Mal sehen, wie es jetzt mit der Oly und mir weitergeht. Die Möglichkeiten der Kamera sind schier unendlich und ich benötige wohl noch ein wenig Zeit um die vielen Möglichkeiten der Kamera zu entdecken und für meinen Workflow zu verwenden.

 

Olympus OM-D E-M1

Nun hat sie es doch zu mir geschafft!

Olympus 1

 

Wie lange bin ich um diese Kamera herumgetänzelt, habe Testberichte gelesen, habe sie in Natura angesehen, habe mich für sie entschieden, habe mich gegen sie entschieden, habe Reviews verschlungen, habe mit Fotografen gesprochen, die sie nutzen, habe mich für sie entschieden.

Der Weg bis hierher hat nun mehr als ein Jahr gedauert und ich denke, dass es eine lange Freundschaft zwischen der Oly und mir sein wird.

Meine erste Spiegelreflexkamera – damals vor fast 30 Jahren – war auch eine Olympus. Eine OM-20 und vielleicht ist es auch ein wenig die Ähnlichkeit der Kameras, die meine Leidenschaft für die E-M1 entfacht hat.

 

Olympus 2

 

Aber nicht nur die Ähnlichkeit zur OM-20, sondern die inneren Werte der M1 haben mich letztendlich überzeugen können. Ich möchte hier auch gar kein Review der Kamera schreiben, davon gibt es im Netz so viele wie Sand am Meer. Außerdem wäre es mir auch unmöglich, bei der Anzahl der Funktionen, die ich zu einem großen Teil auch erst noch selbst erfahren und erlernen muss, solch ein Review zu verfassen.

Nach drei Tagen mit dieser Kamera und dem Olympus M.Zuiko Digital ED 12-40 mm 1:2.8 kann ich nur sagen: Hammer!

Ich jedenfalls werde in den nächsten Tagen sehr viel damit zu tun haben, diese Kamera in all ihren Vorzügen zu erforschen.

Ein kleiner Tip noch: Ich habe auf Youtube eine Videoserie von pcpanik entdeckt, in der er sehr ausführlich die M1 in allen ihren Facetten erklärt.