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SDR Empfänger mit dem RTL2832U taub?

Nachdem ich ein wenig mit dem SDR Radio (Terratech TV Stick) herumgespielt habe, kam es mir vor, als wenn der Empfänger etwas taub wäre.

Das wollte ich genauer wissen und packte meinen bescheidenen Messpark aus, um einige Messungen am TV-Stick zu machen.

Als erstes generierte ich mit dem Netzwerktester vom Funkamateur ein Ausgangssignal bei 30 MHz. Das Ausgangssignal vom NWT hat gemessene 6 dBm. Das heisst, für ein S9 Signal muss ich das Ausgangssignal um 79 dB dämpfen um auf den für die Kurzwelle typischen Wert von -73 dBm zu kommen, der einen Signalwert von S9 darstellt.

Nun den Perseus SDR Empfänger anschließen, und schauen, ob alles passt:

S9_30_MHz_HDSDR_mit_Perseus

Der Perseus zeigte exakt S9 an. Richtig gerechnet 🙂

Als nächstes habe ich den TV-Stick angeschlossen und eine Vergleichsmessung bei 70 MHz gemacht, weil der Stick nicht bis auf 30 MHz runterkommt. Nur zur Vollständigkeit möchte ich hier erwähnen, dass es hier nicht um wissenschaftlich exakte Messungen geht, sondern einfach um Vergleichsmessungen auf Amateurniveau.

Die Software zeigte mir nun auf 70 MHz einen Wert von S9 +20dB. War ja auch klar, ich habe 50 µV auf den Empfänger gegeben und das ist die Definition von S9 auf Kurzwelle. Jetzt war ich aber im UKW Bereich und hier gilt: S9 = 5 µV (-93 dBm)! Das sind dann genau 20 dB mehr. Also ist auch diese Messung korrekt. Ich habe aber, um auch hier einen S9 messen zu können, ein 20 dB Dämpfungsglied eingefügt.

S9 bei 70 MHz

Die nächste Messung nahm ich bei 102 MHz vor. Auch hier passte es „ungefähr“ mit S9.

102 MHz S9

Die finale Messung nahm ich bei 161 MHz vor. Viel weiter hoch komme ich mit dem NWT nicht. Auch hier zeigte sich ein exakter S9.

S9 bei 161 MHz

Die Messungen haben ergeben, dass der Stick Eingangsspannungen richtig anzeigt.

Ein Hörvergleich mit meinem Scanner, dem Yaesu VR-5000 an der gleichen Antenne zeigten, dass auch schwache Signale am TV-Stick gut dekodiert werden. Das Hörempfinden am Scanner ist meiner Meinung nach etwas angenehmer. Das wird aber wohl an den unterschiedlichen Lautsprechern liegen. Von Taub kann also überhaupt keine Rede sein.

Hier ein Screenshot vom 2 Meter Band mit der SDR# Software. Als Antenne wurde eine Diskone unter Dach verwendet.

2 Meter Band mit dem TV-Stick

PileUp von ST0R

Seit dem 09.07.2011 ist der Südsudan ein eigenständiger Staat in Afrika.

Vom 22.07.2011 bis 10.08.2011 ist ein Team von Funkamateuren dort und aktiviert als erste dieses neue DXCC. Die Homepage des Teams findest ihr hier.

Die Pieups auf den Bändern sind atemberaubend. Hier ein kleiner Eindruck:

 ST0R befindet sich auf 14.024 kHz. Alles rechts davon ist Pileup 🙂

Perseus im Netzwerk

Jetzt sitze ich hier im Wohnzimmer und schreibe diesen Artikel für DL2YMR.DE.
Im Hintergrund lausche ich einem QSO auf der Kurzwelle.

Wer mich kennt wird wissen, dass ich gar keine Kurzwellengeräte im Wohnzimmer habe. Wie ist es also möglich, dass ich diesem QSO auf 20 Meter lauschen kann?

Es ist ganz einfach: Die Lösung heißt Perseus!

Seit Januar gibt es die neue Softwareversion 4.0a beta von Nico Palermo. Diese Version ist in der Lage die Daten vom Perseus über das Netzwerk zu streamen. Und genau das mache ich hier gerade.

Der Perseus steht eine Etage höher in meinem Shack und streamt die Kurzwelle über das WLan zu mir in das Wohnzimmer. Bei Bedarf auch in alle anderen Räume hier im Haus. Funktioniert halt über WLan.

Am Rechner hier im Wohnzimmer habe ich die gleiche Software, mit der ich auch den Perseus im Shack bediene. Ich kann alle Funktionen nutzen und den Perseus im vollen Umfang hier vom Wohnzimmer aus steuern. Ob es ein Frequenzwechsel, ein Modulationswechsel oder auch das einstellen der Filterbandbreite ist, es geht alles!

Auf dem Hauptrechner, an dem der Perseus per USB angeschlossen ist, läuft derzeit die Serverversion der Software. Alles ziemlich genial.

Jetzt wird es aber noch besser.

Man hat die Möglichkeit seinen Perseus –quasi – Online zu stellen.

Dadurch ist es möglich, auf den Perseus von überall aus zuzugreifen. Man benötigt natürlich die IP des Rechners, an dem der Perseus angeschlossen ist.
Damit das alles etwas einfacher geht, ist in der Perseus Software eine Weltkarte integriert, auf der man alle Verfügbaren Perseusempfänger sehen und conecten kann.

Man kann sich z.B. mit einem Perseus in Amerika, Asien oder sonstwo conecten und sich in Echtzeit die dortigen Verhältnisse auf der Kurzwelle anhören und durch die Software natürlich auch anzeigen lassen.

Natürlich kann man sich das gesamte Amateurfunkband übers Netz streamen mit 1,6 MHz Bandbreite! (bei 10 Meter klappts nicht ganz :-))

Hier gibt es bei einer bestehenden Hardware mal wieder durch ein Software Update einen echten Mehrwert.

Weiter so Nico Palermo!

Perseus Kurzwellen SDR auch auf 2 Meter

Der Perseus ist ein SDR Empfänger, der im Frequenzbereich von
10 kHz bis 40 MHz arbeitet.

Um den Empfänger auch im 2 Meter Band, also im Frequenzbereich von 144 bis 146 MHz betreiben zu können, muss man den Bereich verschieben oder besser gesagt, durch Mischung mit einer anderen Frequenz umsetzen.

Mischt man die Empfangsfrequenz von 144 MHz mit Hilfe eines Oszillators mit 116 MHz dann kommen zwei nutzbare Frequenzen heraus. Nämlich:

144 MHz + 116 MHz = 260 MHz und
144 MHz – 116 MHz = 28 MHz.

Filtert man die 260 MHz heraus bleiben die 28 MHz übrig. Diese Frequenz fällt nun in den Empfangsbereich des Perseus.

Auf diese Art kann man das komplette 2 Meter Band in das 10 Meter Band umsetzen und mit dem Perseus empfangen und darstellen.

Bei SSB Elektronik ist ein Konverter erhältlich, der diese Umsetzung mit einer hohen Performance erledigt. Es ist aber auch durchaus ein Selbstbau möglich.

Durch die Einbindung einer Softwareoption von Microtelecom lässt sich in der Perseus Software die richtige Frequenz darstellen.

Beispielbild mit einem FM Signal auf einem 2 Meter Relais auf der Frequenz 145.650 kHz