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Was ist eigentlich Splitbetrieb?

Es kommt immer wieder vor, dass bestimmte Stationen auf Band sehr begehrt sind. Manchmal sind dies Sonderrufzeichen, manchmal bestimmte Inseln (IOTA) und manchmal auch besonders seltene DXCCs, wie z. B. vor kurzem die DXPedition zu Tromelin FT4TA.

Wenn so eine Station auf Band CQ ruft ist gleich ein riesiger Andrang. Jeder möchte gern ein QSO mit dieser Station fahren, um z.B. das DXCC oder diese seltene Insel oder was auch immer, für sich zu loggen.


Heute ist die Situation sogar noch viel schlimmer als früher, weil man sich jederzeit mit elektronischer Unterstützung überall z.B. mit dem Handy über neue DXCCs in Echtzeit informieren lassen kann (DXCluster). Wenn man in Reichweite seiner Kurzwellenstation ist, ist man schnell QRV und auch auf dieser Frequenz.

Der Andrang kann so heftig sein, dass von der DX Station nichts mehr zu hören ist, weil sie einfach „platt“ gemacht wird.

Solche Stationen machen in der Regel „Splitbetrieb“. Das bedeutet, dass die CQ rufende Station nicht auf der Frequenz hört, wo sie sendet. Meistens rufen diese Stationen dann:

CQ CQ CQ de XY1Z up

Und dieses kleine „up“ am Ende des Rufes bedeutet, dass die Stationen oberhalb ihrer Sendefrequenz hört. Es bringt also überhaupt nichts diese Station auf ihrer Sendefrequenz zu rufen, weil sie dort nichts hört. In CW hört die Station in der Regel 1 – 2 kHz oberhalb ihres Signals. Bei sehr seltenen Stationen kann der Bereich auch schon mal größer werden. In SSB ist es in der Regel 5 – 10 kHz oberhalb der Sendefrequenz. Manchmal geben die Stationen auch schon einen Hinweis darauf wo sie hören, indem sie z.B. CQ CQ CQ de XY1Z up 1 geben. Das bedeutet dann, dass die Station 1 kHz oberhalb ihrer Frequenz hört.

In diesem Fall muss man seinen Transceiver in den Splitbetrieb schalten und mit dem 2. VFO (SendeVFO) eine Frequenz etwa 1 kHz oberhalb der Empfangsfrequenz des 1. VFOs einstellen. So sendet man dort, wo das DX auch meine Signale hören kann. Wenn jetzt aber alle Stationen 1 kHz oberhalb der Sendefrequenz vom DX senden, ist das auch wieder nicht so gut, weil sich dort dann alles tummelt und für das DX ist es schwierig einzelne Stationen rauszuhören. Deshalb streut sich das „Pileup“ etwas auseinander und DX kann so durch leichtes verstellen seines EmpfangsVFOs rufende Stationen leichter aufnehmen.

Am komfortabelsten ist es sicherlich mit einem Empfangsmonitor oder einem SDR Empfänger. Damit kann man die Signale sichtbar auf einem Bildschirm beobachten und findet relativ schnell die QRG, auf der die DX-Station derzeit hört.

FT4TA

PileUp von ST0R

Seit dem 09.07.2011 ist der Südsudan ein eigenständiger Staat in Afrika.

Vom 22.07.2011 bis 10.08.2011 ist ein Team von Funkamateuren dort und aktiviert als erste dieses neue DXCC. Die Homepage des Teams findest ihr hier.

Die Pieups auf den Bändern sind atemberaubend. Hier ein kleiner Eindruck:

 ST0R befindet sich auf 14.024 kHz. Alles rechts davon ist Pileup 🙂

Elecraft P3 Panadapter

Der P3 ein Gerät zum visualisieren von Frequenzbereichen. Konzipiert ist er für die Zusammenarbeit mit dem Elecraft K3, kann aber auch an jedem anderen Transceiver mit einem ZF-Ausgang betrieben werden.

Das Prinzip ist folgendes:
Die ZF wird aus dem Transceiver abgenommen und im P3 aufgearbeitet, so dass sie auf dem Bildschirm dargestellt werden kann. Die Bandbreite beträgt maximal 200 kHz und minimal 2 kHz. Das reicht aus, um die meisten Amateurfunkbänder oder zumindest deren wichtigsten Bereiche – z.B. für DX – beobachten zu können, oder sich z. b. ein SSB Signal sehr genau anzusehen.

Die ZF kann in einem weiten Bereich von 455 kHz bis 21,7 MHz programmiert werden. Betreibt man den Panadapter an einem K3 braucht man diese Programmierung nicht vornehmen. Die Geräte erkennen sich direkt und arbeiten hervorragend zusammen.

Der P3 ist als Bausatz oder als Fertiggerät bei Elecraft in den USA erhältlich. In Deutschland kann man ihn bei QRProjekt in Berlin beziehen.

Als Bausatz ist der P3 schnell zusammengebaut. Man muss lediglich das Gehäuse zusammenschrauben, 3 Platinen einbauen und das ganze mit entsprechenden Kabeln zu verbinden. Ein komplettes Handbuch zum P3 gibt es hier.

Um den P3 in Betrieb zu nehmen reichen schon 2 Kabel aus. Ein Stromkabel und ein Kabel mit dem man die ZF in den P3 einspeist. Für die Arbeit mit einem K3 schließt man zusätzlich ein RS232 Kabel an. Nun versteht der P3 die Befehle des K3 und zeigt z.B. gleich die richtige Frequenz an. Am Panadapter kann man nun die gewünschte Frequenz an den K3 übergeben. Mit einem Marker zeigt man auf ein Signal und durch einen Tastdruck wird die Frequenz an den K3 übertragen.

Die Frequenzbereiche sind am P3 entweder als Spectrum mit Wasserfall, oder lediglich als Spectrum darstellbar.

Die Bilder sind direkt aus dem P3 ausgelesen. Mit einer Software, dem P3 Utility, ist das machbar.

Am P3 selbst lassen sich über Keys noch viele Einstellungen vornehmen, deren Erklärung diesen Beitrag jedoch sprengen würde. Ich empfehle für weitere Informationen das Handbuch zu lesen.

In mein Shack hat sich der P3 gut integriert, und ich möchte ihn auch nicht mehr missen. Gibt er mir doch die Möglichkeit, ein Amateurfunkband mit einem Blick beurteilen zu können, schnell DX-Stationen auszumachen und per Knopfdruck flux auf die Frequenz zu wecheseln.

Sehr gute Dienste leistet so ein Panadapter auch zum Knacken von Pileups.

Mit einem Blick sieht man die anrufende DX Station und gleichzeitig auch die Horde von anrufenden Stationen ein paar Kiloherz höher. Man sieht direkt auf welcher Frequenz die DX Station gerade hört. Klick – und man ist auf der richtigen frequenz und im Nu ist das DX im Log.