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Mit dem Red Pitaya als Skimmer ins Reverse Beacon Network

Am Sonntag habe ich mich etwas intensiver mit meinem Red Pitaya beschäftigt.

Zuerst habe ich mir das aktuelle Image 0.96 von hier downgeloadet.

Mit dem Apple Pi Baker habe ich das Image auf die SD-Karte gebracht und damit den Pitaya gebootet. Wie das geht? Das ist sehr ausführlich unter oben genannten Link beschrieben. Zugriff bekommt man auf die kleine Drachenfrucht per Webbrowser über die ihm zugeteilte IP Adresse. Diese kann man in seinem Router nachsehen.

Oh, da hat sich ja einiges getan seit der Version, die ich bisher verwendet habe. Was zuerst auffiel, war die Handhabung des Netzwerkes. WLAN kann jetzt von der Weboberfläche des Pitaya eingerichtet werden.

WLAN Manger Red Pitaya

Man muss dazu nicht mehr per SSH ins System und dort Dateien editieren. Und es funktionierte auf Anhieb. Einfach die SSID und das Netzwerkpasswort eingeben und schon ist man im Wlan. Man kann auch an dieser Stelle entscheiden, ob er als Accesspoint oder als Client in einem bestehenden Netzwerk agieren soll.

WLAN Einrichtung

Auch bei den Apps hat sich einiges getan.

Apps Red Pitaya

Installiert habe ich erstmal die ganzen SDR Apps von Pavel Demin und damit ein wenig rumgespielt. Die App zur Unterstützung von PowerSDR unter Windows läuft hier jetzt auch sehr vielversprechend. Sogar mit 2 gleichzeitigen Empfängern auf verschiedenen Bändern. Die Windowssoftware läuft dabei auf meinem iMac in einer virtuellen Umgebung unter VMware.

CW Skimmer mit dem Red Pitaya

Und was mich dann richtig begeistert hat, ist der Empfang über den CW Skimmer Server auf bis zu 7 Bändern gleichzeitig. Das heißt, dass der Red Pitaya auf bis zu 7 Bändern gleichzeitig empfängt, der CW Skimmer das Ganze dekodiert und über eine kleine Software namens Aggregator die Daten an das Reverse Beacon Network übergibt. Und das funktioniert richtig gut und hat mich für den Rest des Sonntags gefesselt.

Die Einrichtung der Windowssoftware Skimmer Server und Aggregator ist gar kein Problem und ist eigentlich selbsterklärend. Am Red Pitaya muss der SDR Empfänger gestartet sein.

Apps mit Pfeil auf SDR RX

Im Startbildschirm sieht man schon die Vorgehensweise zur Installation und in welcher Reihenfolge man die Apps starten muss.

Startbildschirm CW Skimmer

Und das ist noch nicht alles, selbstverständlich kann man sich auch mit seiner DXCluster Anwendung in den Skimmer Server einklinken und bekommt so alle Spots wie über ein normales Webcluster.

Ich verwende hier seit Jahren die Logbuchsuoftware RumlogNG. Damit ergeben sich sehr interessante Möglichkeiten im DX-Cluster Fenster. Man kann z.B. eingeben, dass RumlogNG nur die Stationen anzeigen soll, deren DXCCs man noch nicht gearbeitet hat.

Cluster Red Pitaya

Die gekennzeichneten Einträge sind aus dem CW Skimmer. Die anderen sind von DB0SUE in Kiel

Und das beste ist, dass das Stationen sind, die tatsächlich in meinem System empfangen wurden und somit auch garantiert hörbar sind. In RumlogNG lässt sich das auch noch weiter kombinieren. Z.B. kann man noch ein externes Cluster wie z.B. DB0SUE in Kiel hinzufügen.

Red Pitaya als SDR mit GQRX am Mac

Lange Zeit war es nicht so einfach ein richtig gutes SDR Programm für den Mac zu finden. Derzeit sind 2 Programme in der Entwicklung, die meiner Ansicht nach sehr vielversprechend sind. Das eine ist CubicSDR und das andere ist GQRX.

Die aktuelle Version von CubicSDR lässt sich jeweils hier herunterladen. Die aktuelle Version bei Erstellung dieses Artikels ist die 0.1.27. Ich betreibe CubicSDR beispielsweise mit meinem SDRPlay.

Über SDRPlay habe ich hier schon verschiedentlich berichtet.

Die aktuelle Version von GQRX – und die ist für das Zusammenspiel mit dem Red Pitaya dringend erforderlich – gibt es hier. Die derzeit aktuelle Version ist die 2.5.3.

Außerdem sollte man für den Red Pitaya das aktuelle Image File 0.95 installieren. Das File zum erstellen der SD-Card gibt es hier. Wie das Image zu erstellen ist wird ja auf der Seite von Red Pitaya gut erklärt.

Hat man das Image auf dem Gerät, geht man in den Marketplace und installiert sich die SDR Anwendung.

Red Pitaya Marketplace

Red Pitaya Marketplace 2

Ist sie installiert, können wir die Anwendung jetzt durch einen Klick auf die SDR Soft starten.

Es erscheint folgender Bildschirm:

SDR Anwendung

So präpariert wartet der Red Pitaya auf eine SDR Anwendung, die darauf zugreifen wird. Nun starten wir GQRX.

Beim ersten Start fragt GQRX nach dem Gerät, mit dem es arbeiten soll.

gqrx start 1

Hier wählen wir den Red Pitaya und geben anschließend noch die entsprechende IP Adresse ein, unter der der Red Pitaya zu erreichen ist. Die Zahl hinter dem Doppelpunkt ist entweder 1001 oder 1002 je nachdem welcher Empfänger am Red Pitaya genutzt werden soll. Die anderen Einträge können wir erstmal unverändert lassen.

GQRX start

Nach dem Bestätigen mit OK zeigt sich der volle Bildschirm von GQRX.

GQRX Bildschirm

Wenn alles geklappt hat, braucht man jetzt nur noch auf Start DSP ganz oben links zu klicken und das Vergnügen kann losgehen:

 

Red Pitaya: Einfacher Test eines Dämpfungsgliedes

Red Pitaya Messungen. Um ein paar weitere Messungen mit dem Red Pitaya zu machen, habe ich ein selbst gebautes Dämpfungsglied durchgemessen. Also ganz einfache Dinge um überhaupt erstmal den Umgang mit dem kleinen Zauberkästchen zu lernen. Eingeloggt habe ich mich auf dem Red Pitaya mit dem iPad. Die voreingestellte IP Adresse ist 192.168.128.1

Red Pitaya auf dem iPad

Als passende App wählte ich wieder den Frequency Response Analyzer. Ich wollte mir das Verhalten des Dämpfungsgliedes über den gesamten Kurzwellenbereich ansehen. Also von ganz unten bis etwa 30 MHz.

Folgendes Bild erhält man, wenn die App gestartet ist:

Gestartete App

Zu allererst werde ich mal den Kanal 2 ausschalten.

Kanal 2 aus

An dieser Stelle ist quasi der Eingang auf den Ausgang gelegt zwar mit dem Dämpfungsglied, das steht aber auf „Durchlass“. Also keine Dämpfung drin.

Was allerdings zu beachten ist, ist dass man den Eingang sowie auch den Ausgang des Dämpfungsgliedes mit einem 50 Ohm Widerstand gegen Masse abschliesst. Das Dämpfungsglied arbeitet nämlich am Eingang und auch am Ausgang mit 50 Ohm und wenn es die 50 Ohm nicht „sieht“, kommt es zu unvorhersehbaren Reflexionen, die uns nur unnötigerweise unsere erwartete Gerade im Diagramm verbiegen.

50 Ohm Dämpfungsglied

50 Ohm am Dämpfungsglied

Als nächstes sollte man mit dem Calibrate Button die Linie kalibrieren. Gleichzeitig habe ich den Frequenzbereich und auch den Dämpfungsbereich, so wie ich ihn benötige, eingestellt. Das geschieht einfach mit den Vergrößerungsgesten wie man sie von den Tablets kennt.

Kalibrieren

Nun aber zur Messung mit dem Red Pitaya

Jetzt konnte ich das Dämpfungsglied testen und schaltete zuerst eine Dämpfung von 6 dB ein.

Dämpfung 6 dB

Sehr gut, das passt alles. Mal sehen, wie es mit 30 dB Dämpfung aussieht:

Dämpfungsglied 30 dB

Bei 30 dB Dämpfung sehen wir hier noch ca. 33 mV. Die Dämpfung zieht sich gleichmäßig über den gesamten Kurzwellenbereich. Ich kann mit dem Dämfpungsglied und auch mit der Messung zufrieden sein.

Eine Vergleichsmessung mit den von der Zeitschrift Funkamateur bekannten Netzwerktester brachte ein gleich gutes Ergebnis.