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Öffnen des Batteriefachs der Yashica MAT 124 G

Nachdem ich nun den ein oder anderen Film mit der Yashica verschossen habe, wollte ich nochmal an das Batteriefach ran, welches ich damals nicht aufbekommen habe.

Im Grunde genommen, stört es mich nicht, dass der Belichtungsmesser nicht funktioniert, denn nur dafür ist die Batterie da. Es ist aber immer wieder schön, wenn so eine alte Kamera auch komplett funktioniert.

Also versuchte ich mich noch einmal an diesem „festgemodderten“ Batteriefachdeckel. Und um es gleich vorweg zu nehmen, diesmal auch mit Erfolg.

Von der Behandlung meines Grundig Satellit 3400 war ich ja noch gut mit dem Reiniger „Tuner 600“ ausgestattet.

Ich habe den Reiniger von außen auf die Ränder des Batteriefachdeckels gesprüht. Der Reiniger kann so auch in die engsten Toleranzen des Gewindes vom Deckel kriechen.

Nach ein paar Minuten habe ich dann mit einem kleinen Schraubenzieher und einem Hämmerchen ganz vorsichtig versucht, den Deckel gegen den Uhrzeigersinn zu öffnen.

Und siehe da, es ließ sich – sogar relativ – leicht öffnen. Aber bitte mit Vorsicht und nicht den Deckel beschädigen.

Natürlich war die im Fach liegende Batterie ausgelaufen. Das war auch der Grund, warum der Deckel sich nicht so einfach lösen ließ.

Man sieht auf dem Bild ganz gut, dass das ausgelaufene Granulat sich richtig ins Gewinde gesetzt hatte.

Ich habe das Batteriefach dann mit dem Tuner 600 gereinigt und anschließend die Kontakte mit WD40 ein wenig geölt.

Jetzt sieht das Batteriefach wieder aus wie neu.

Zum Test habe ich eine Spannung von 1,35 Volt mit meinem Labor Netzgerät angelegt, um zu testen, ob der Belichtungsmesser auch funktioniert. Falls nicht, brauche ich gar nicht erst eine teure Batterie zu kaufen.

Alles ok, der Zeiger schlägt aus und die Batterie ist bestellt. Es handelt sich dabei um eine Wein Cell MRB625. Diese ersetzt die, damals noch verwendete, giftige Quecksilber Batterie. Bezugsadressen für die Batterie findet man sehr schnell über Google oder andere Suchmaschinen.

Verschlusszeiten der Yashica MAT 124G messen

Wie schon hier berichtet, bin ich seit kurzem stolzer Besitzer einer Yashica MAT 124 G.

Yashica MAT

Leider habe ich immer noch kein Foto mit der Yashica machen können. Ich möchte die ersten Bilder gerne draußen schießen, doch leider macht mir der Wetterfrosch derzeit einen Strich durch die Rechnung. Hier herrscht im Moment einfach nur Dauerregen. Aber vielleicht wird es am Wochenende besser, dann ist auch wieder etwas mehr Zeit als unter der Woche.

Im Moment erwische ich mich ständig dabei, wie ich die Yashica in die Hand nehme und daran „rumspiele“. Ist ja auch kein Wunder, denn dieses fast 50 Jahre alte Meisterstück der Technik fasziniert und fesselt mich dermaßen, dass ich gar nicht anders kann.

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Da ich noch keine Aufnahme machen konnte, frage ich mich, ob der Verschluss tatsächlich mit den Zeiten arbeitet, die auf der Kamera vorgegeben sind.

Aber wie soll man das machen? Ich müsste ja Verschlusszeiten von 1er Sekunde bis zu 1/500 Sekunde messen. Die eine Sekunde könnte man vielleicht noch mitstoppen, aber ich glaube auch, dass selbst das nicht besonders genau wäre.

Zwei Möglichkeiten würden sich für eine derartige Messung anbieten. Eine optische und eine akustische Messung. Das heisst, entweder bei geöffnetem Rückdeckel in die Kamera reinfilmen und den Auslöser betätigen und im Film nachher in einer Software messen, wie lang die Zeit war, in der der Verschluss geöffnet war.

Leider habe ich keine Hochgeschwindigkeitskamera mit der ich das messen könnte. Naja mein Smartphone kann – glaub ich – 240 Bilder pro Sekunde. Eine 1/250 sek könnte ich damit aber schon nicht mehr messen.

Also wählte ich die andere, die akustische Lösung. Und siehe da, dafür gibt es sogar Apps. Im App Store fand ich die App Shutter-Speed. Diese ist in der Lage akustisch den Verschluss zu messen. Sie kann optional mit einem kleinen Fototransistor auch optisch messen, aber aus Ermangelung dieses kleinen Dongels wählte ich die akustische Variante.

Ich wählte an der Kamera die Verschlusszeit vor, startete die App und löste an der Kamera aus.

Das Ergebnis sind zwei Peaks auf einer Zeitgeraden. Durch zwei Messpunkte, die man mit den Peaks deckungsgleich bringen kann, kann man die Verschlusszeit ablesen.

SchutterSpeed1

 

SchutterSpeed2

So bin ich dann alles Verschlusszeiten durchgegangen und habe festgestellt, dass der Verschluss tadellos arbeitet. Die Zeiten von 1 sec bis 1/15 sec zeigen leichte Abweichungen von ca. 1/3 Blenden. 1/30 bis 1/125 passen sehr genau und die Zeiten von 1/250 und 1/500 lassen sich nicht genau messen, weil der Verschluss keine eindeutigen Peaks mehr zeigt. Rein Gehörmässig ist das aber alles ok.

Der Selbstauslöser hat eine Vorlaufzeit von ca. 9 Sekunden.

Mit den Ergebnissen bin ich best zufrieden.

Schon erstaunlich mit welcher Präzision so eine Kamera auch nach 50 Jahren noch arbeitet.