Beiträge

Lichtdichtungen an der Yashica Electro 35 GSN tauschen

Nach der Yashica Electro 35 GSN hatte ich schon länger gespickert. Es war schon länger mein Wunsch mal mit einer Messsucherkamera zu fotografieren.

Ich schaute auf Flohmärkten, mal auf eBay und auch mal bei eBay Kleinanzeigen.

Letzte Woche hatte ich Glück und ich erspähte ein ganz interessantes Angebot auf eBay.

Ein Sofortkaufangebot. Es hadelte sich um ein Sammler- bzw. Vitrinenstück und sie sah in der Auktion wirklich toll aus.

Da konnte ich nicht Widerstehen und habe den Sofortkaufbutton geklickt –
3 -2 -1 und die Kamera war meins.

Die Kamera selbst wurde in den Jahren von 1971 – 1977 gebaut und verkauft.

Einige Tage später war sie dann hier und -was soll ich sagen- Top Top Top. Ich bin wirklich sehr zufrieden mit der Kamera. Optisch ist sie ein wahrer Hingucker und technisch…hmm kann ich noch nicht sagen. Ich habe bisher noch keinen Film damit geschossen aber die erste Inspektion der Kamera war sehr positiv.

Da keine Batterie in der Kamera war, funktionierte der Belichtungsmesser nicht. Gott sei Dank muss man sagen, denn so war auch das Batteriefach absolut sauber und nicht durch ausgelaufene Batterien kontaminiert.

Leider sind die ursprünglich für die Kamera vorgesehenen Batterien nicht mehr verfügbar. Man benötigt einen Adapter, um heute übliche Batterien verwenden zu können.
Ein auf Twitter befreundeter Funkamateur bot mir an, mir solch einen Adapter zuzusenden. Fand ich total super und deshalb an dieser Stelle auch nochmal meinen Dank an Thomas.

Nachdem ich die Batterie eingesetzt hatte, funktionierte der Belichtungsmesser einwandfrei.

Und auch der für diese Kamera typische Plop beim Spannen des Verschlusses ist zu hören. Die Verschlusszeiten scheinen ganz gut zu passen und der Selbstauslöser funktioniert auch und auch die Entfernungseinstellung mit dem Patch im Messsucher funktioniert tadellos. Also erstmal alles positiv.

Die Lichtdichtungen

Leider waren bei dieser Kamera die Lichtdichtungen hin.

Das ist ein Problem, das viele Kameras aus dieser Zeit sehr häufig haben. Die Kunststoffe, die damals eingesetzt wurden, waren noch nicht „langzeiterforscht“.

Bei dieser Kamera sind die Dichtungen zu einer klebrigen Masse mutiert und gaben mir nicht viel Zuversicht auf eine lichtdichte Kamera.

Die Lichtdichtungen müssen ausgetauscht werden

…es mussten also erstmal die Lichtdichtungen ausgetauscht werden. Die Ausgangssituation war nicht so toll.

Ich versuchte einen Satz Lichtdichtungen über das Internet zu beziehen. Das Zuschneiden der Lichtdichtungen traute ich mich irgendwie nicht. Ich fand eine Bezugsquelle im Netz. Leider teilte mir diese per eMail mit, dass man über sie keine Lichtdichtungen mehr bekommen könne.
Im Nachhinein war das gar nicht weiter tragisch, denn das Zuschneiden neuer Dichtungen aus Moosgummi ist überhaupt kein Problem.

Jetzt mussten aber erstmal die alten Lichtdichtungen entfernt werden.

Damit die Reste der alten Dichtungen sich nicht im Kamerainneren verteilen und dieses verschmutzen konnten, habe ich das Objektiv von innen mit Klebeband geschützt.


Um die alten Lichtdichtungen zu entfernen, nahm ich Zahnstocher, Wattestäbchen und Isopropanol. Mit dem Zahnstocher kommt man gut in die engen Zwischenräume, in denen die alten Dichtungen als klebrige Masse sitzen.

So bekommt man die Dichtungen relativ einfach aus den Zwischenräumen heraus. Hartnäckige Dichtungen kann man mit Isopropanol ganz gut auflösen. Mit Wattestäbchen kann man anschließend alles ganz gut reinigen, auch hierbei ist Isopropanol sehr hilfreich.

Für die neuen Dichtungen habe ich mir hier vor Ort aus einem Bastelladen eine kleine Platte 30 x 40 x 0,2 cm Moosgummi gekauft. Aus dieser habe ich mit einem kleinen Skalpell ca. 2 mm breite und entsprechend – des Bedarfs – lange Streifen geschnitten.
Diese ließen sich ganz einfach in die Zwischenräume für die Lichtdichtungen drücken und am Ende entsprechend abschneiden.

Die neuen Dichtungen sehen in der Kamera richtig gut aus und ich hoffe, dass sie auch „dicht“ halten.

War alles gar nicht schwer und nach einer Stunde erledigt.
Der Kostenaufwand betrug 1,60 Euro für die Moosgummimatte.
Zahnstocher, Wattestäbchen und Isoporpanol hat man ja sowieso im Hause.

So, und jetzt kommt ein Film in die Yashica Electro 35 GSN.

Öffnen des Batteriefachs der Yashica MAT 124 G

Nachdem ich nun den ein oder anderen Film mit der Yashica verschossen habe, wollte ich nochmal an das Batteriefach ran, welches ich damals nicht aufbekommen habe.

Im Grunde genommen, stört es mich nicht, dass der Belichtungsmesser nicht funktioniert, denn nur dafür ist die Batterie da. Es ist aber immer wieder schön, wenn so eine alte Kamera auch komplett funktioniert.

Also versuchte ich mich noch einmal an diesem „festgemodderten“ Batteriefachdeckel. Und um es gleich vorweg zu nehmen, diesmal auch mit Erfolg.

Von der Behandlung meines Grundig Satellit 3400 war ich ja noch gut mit dem Reiniger „Tuner 600“ ausgestattet.

Ich habe den Reiniger von außen auf die Ränder des Batteriefachdeckels gesprüht. Der Reiniger kann so auch in die engsten Toleranzen des Gewindes vom Deckel kriechen.

Nach ein paar Minuten habe ich dann mit einem kleinen Schraubenzieher und einem Hämmerchen ganz vorsichtig versucht, den Deckel gegen den Uhrzeigersinn zu öffnen.

Und siehe da, es ließ sich – sogar relativ – leicht öffnen. Aber bitte mit Vorsicht und nicht den Deckel beschädigen.

Natürlich war die im Fach liegende Batterie ausgelaufen. Das war auch der Grund, warum der Deckel sich nicht so einfach lösen ließ.

Man sieht auf dem Bild ganz gut, dass das ausgelaufene Granulat sich richtig ins Gewinde gesetzt hatte.

Ich habe das Batteriefach dann mit dem Tuner 600 gereinigt und anschließend die Kontakte mit WD40 ein wenig geölt.

Jetzt sieht das Batteriefach wieder aus wie neu.

Zum Test habe ich eine Spannung von 1,35 Volt mit meinem Labor Netzgerät angelegt, um zu testen, ob der Belichtungsmesser auch funktioniert. Falls nicht, brauche ich gar nicht erst eine teure Batterie zu kaufen.

Alles ok, der Zeiger schlägt aus und die Batterie ist bestellt. Es handelt sich dabei um eine Wein Cell MRB625. Diese ersetzt die, damals noch verwendete, giftige Quecksilber Batterie. Bezugsadressen für die Batterie findet man sehr schnell über Google oder andere Suchmaschinen.

Fotografieren auf Film im Mittelformat

Holla, das ist ja mal was!

Fotografieren auf Film und dann ach auch noch im Mittelformat.

Als ich meine erste Kamera, eine Olympus OM-20, in den 80er Jahren kaufte, gab es gar keine andere Möglichkeit, als auf Film zu fotografieren. Es gab damals noch keine Digitalkameras. Aber ich war stolz wie Oskar, denn es handelte sich bei der Olympus OM-20, die ich übrigens heute noch besitze, um eine richtige „Spiegelreflexkamera“. Ein Traum ging für mich damals durch diese Kamera in Erfüllung.

Jedenfalls war mir die Fotografie auf Film nicht unbekannt.

Ganz im Gegenteil. So bin ich doch auch damals schon dem Hobby Fotografie ziemlich intensiv nachgegangen.

Der Dank war, dass ich Anfang der 2000er Jahre alle Fotos und Dias digitalisieren durfte….das war ne langwierige Sache damals. Heute bin ich aber froh, dass ich das gemacht habe. So kann ich mich auch heute am Rechner noch über die Bilder von damals freuen. Und ein wenig verbessern kann man sie mit Lightroom auch noch.

Und jetzt Mittelformat

Letztes Jahr habe ich mir eine Yashica MAT 124 G günstig in der Bucht ersteigert.

Ich habe mit dieser Kamera dann die wahnsinnige Anzahl von „einem“ Film verschossen. Dieser Film war schon länger abgelaufen und das war wohl auch das Problem. Die Ergebnisse waren nicht so toll. Hier ein paar Beispiele:

Das Korn war auf den Bildern sehr gut sichtbar und irgendwie gefiel mir das alles nicht und so wanderte die Yashica in die Schublade zu den anderen analogen Kameras.

Neustart

Letztens war ich, durch eine Diskussion auf Twitter, inspiriert, doch mal wieder Bilder mit der Yashica zu machen. Ich hatte noch einen, ebenfalls abgelaufenen, Kodak TMX 120er Rollfilm in der Schublade.

Das waren jetzt nicht die besten Voraussetzungen aus meiner Erfahrung mit dam anderen abgelaufenen Film. Aber egal…ob der Film nun in der Schublade weiter gammelt, oder ob ich ihn jetzt belichte, spielt eh keine Rolle.

Also Film in die Yashica eingelegt und los gings.

Die Art zu fotografieren…

….ist auf Film völlig anders, als wenn man digital unterwegs ist. Man überlegt sehr sehr viel intensiver, wie man das Bild belichten möchte, achtet mehr auf das Licht und auf die Bildkomposition sowieso.

Meine Erfahrung hierbei ist, dass das Fotografieren auf Film extrem entschleunigend und auch beruhigend wirkt. Das ist in der heutigen Zeit ja gar nicht mal so schlecht. Man kommt mal raus aus dem Stress und auch aus der – doch manchmal – etwas hektischen Digitalfotografie.

Und das Ergebnis

…ist dieses Mal deutlich besser ausgefallen. Ich finde es sogar ziemlich gut. Die Bilder zeigen diese typische „mittelformatige“ Anmutung. Diese geringe Schärfentiefe und diese Wahnsinns Dynamik. Ich mag diese Bilder aus Mittelformatkameras sehr. Ich hätte dem Film allerdings etwas mehr Licht geben sollen. Heute weiss ich das, dass man abgelaufenen Film besser etwas überbelichtet.

Mittlerweile habe ich mir auch „nicht abgelaufenen“ Rollfilm vom Typ Rollei RPX über das Internet besorgt und ich freue mich schon auf den nächsten Film, den ich in der Yashica verschießen kann.

So, jetzt aber noch ein paar Ergebnisse…….:

Was ich nun noch lernen muss, ist etwas sauberer zu scannen 🙂

Verschlusszeiten der Yashica MAT 124G messen

Wie schon hier berichtet, bin ich seit kurzem stolzer Besitzer einer Yashica MAT 124 G.

Yashica MAT

Leider habe ich immer noch kein Foto mit der Yashica machen können. Ich möchte die ersten Bilder gerne draußen schießen, doch leider macht mir der Wetterfrosch derzeit einen Strich durch die Rechnung. Hier herrscht im Moment einfach nur Dauerregen. Aber vielleicht wird es am Wochenende besser, dann ist auch wieder etwas mehr Zeit als unter der Woche.

Im Moment erwische ich mich ständig dabei, wie ich die Yashica in die Hand nehme und daran „rumspiele“. Ist ja auch kein Wunder, denn dieses fast 50 Jahre alte Meisterstück der Technik fasziniert und fesselt mich dermaßen, dass ich gar nicht anders kann.

20160219_2191321

Da ich noch keine Aufnahme machen konnte, frage ich mich, ob der Verschluss tatsächlich mit den Zeiten arbeitet, die auf der Kamera vorgegeben sind.

Aber wie soll man das machen? Ich müsste ja Verschlusszeiten von 1er Sekunde bis zu 1/500 Sekunde messen. Die eine Sekunde könnte man vielleicht noch mitstoppen, aber ich glaube auch, dass selbst das nicht besonders genau wäre.

Zwei Möglichkeiten würden sich für eine derartige Messung anbieten. Eine optische und eine akustische Messung. Das heisst, entweder bei geöffnetem Rückdeckel in die Kamera reinfilmen und den Auslöser betätigen und im Film nachher in einer Software messen, wie lang die Zeit war, in der der Verschluss geöffnet war.

Leider habe ich keine Hochgeschwindigkeitskamera mit der ich das messen könnte. Naja mein Smartphone kann – glaub ich – 240 Bilder pro Sekunde. Eine 1/250 sek könnte ich damit aber schon nicht mehr messen.

Also wählte ich die andere, die akustische Lösung. Und siehe da, dafür gibt es sogar Apps. Im App Store fand ich die App Shutter-Speed. Diese ist in der Lage akustisch den Verschluss zu messen. Sie kann optional mit einem kleinen Fototransistor auch optisch messen, aber aus Ermangelung dieses kleinen Dongels wählte ich die akustische Variante.

Ich wählte an der Kamera die Verschlusszeit vor, startete die App und löste an der Kamera aus.

Das Ergebnis sind zwei Peaks auf einer Zeitgeraden. Durch zwei Messpunkte, die man mit den Peaks deckungsgleich bringen kann, kann man die Verschlusszeit ablesen.

SchutterSpeed1

 

SchutterSpeed2

So bin ich dann alles Verschlusszeiten durchgegangen und habe festgestellt, dass der Verschluss tadellos arbeitet. Die Zeiten von 1 sec bis 1/15 sec zeigen leichte Abweichungen von ca. 1/3 Blenden. 1/30 bis 1/125 passen sehr genau und die Zeiten von 1/250 und 1/500 lassen sich nicht genau messen, weil der Verschluss keine eindeutigen Peaks mehr zeigt. Rein Gehörmässig ist das aber alles ok.

Der Selbstauslöser hat eine Vorlaufzeit von ca. 9 Sekunden.

Mit den Ergebnissen bin ich best zufrieden.

Schon erstaunlich mit welcher Präzision so eine Kamera auch nach 50 Jahren noch arbeitet.